Hier finden sie uns

Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte e.V.
Chattenstr. 5

Katzenfurt

35630 Ehringshausen
Telefon: +49 6449 6123

Heimatarchiv und Archäologische Sammlung 
im Bürgerhof, Brückenstraße 31 (direkt am Bahnhof Katzenfurt) sind

mittwochs
von 17:30 bis 19 Uhr geöffnet
- Eintritt frei -

 

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Kein Problem: Rufen Sie uns bitte an unter 06449 506 oder schreiben Sie uns eine E-Mail (info@katzenfurt-online.de) und stimmen Sie einen anderen Termin mit uns ab!

Das neue

Katzenfurter Heft Nr. 14

sowie die vorhergehenden Hefte und das Buch "Katzewädder Platt" können Sie bei der Elch-Apotheke in Katzenfurt erwerben.
 

Oder bestellen Sie einfach telefonisch unter 06449/506 oder per Email:
info@katzenfurt-online.de. Wir senden Ihnen dann das Heft zum Preis von 7 € zuzügl. Versandpauschale zu.



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Unser Dorf kennenlernen

Katzenfurt 

Lage

In der Mitte zwischen Wetzlar und Dillenburg liegt im schönen Dilltal Katzenfurt. Von sanften Bergen umgeben, blickt von der Höhe die Burg Greifenstein ins Dilltalauf unseren Ort. Die Dill teilt den Ort in zwei Hälften. Die südliche, auch „Sachsenhausen" genannt, liegt an den Ausläufern des Westerwaldes,die nördliche andenen  des Rothaargebirges.
Seit dem 1. Januar 1977 gehört Katzenfurt zur Großgemeinde Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis. Katzenfurt liegt 187 m über NN und hat 1921 Einwohner (Stand 30.6.2012). Im Jahre
1817 hatte Katzenfurt 525 Einwohner, davon 488 Evangelisch-Reformierte, 2 Lutheraner,3 Katholiken und 31Juden.

Die Ortsgemarkung von Katzenfurt ist 7,17 km2 groß und grenzt an Edingen, Sinn, Kölschhausen,Dillheim, Daubhausen und Greifenthal. Die Grenze zu Sinn war auch Landesgrenze zwischen dem Fürstentum Solms-Braunfels (seit 1815 zu Preußen gehörig) und dem Herzogtum Nassau Dillenburg, bis zur Gebietsreform 1977 das auch die Kreisgrenze zwischen dem Kreis Wetzlar und dem Dill-Kreis.

 

Der Name

Die ursprüngliche Bedeutung des Namens ist uns heute nicht mehr bekannt. Dass die Chatten hier eine Furt durch die Dill hatten, ist wohl eine der bekanntesten Deutungen. Im Volksmund spricht man von „Catsewert“. Das mittelhochdeutsche Wort „Werth“ deutet auf ein erhöhtes wasserfreies Land hin. Damit ist allerdings die erste Silbe nicht geklärt. Bei allen Deutungsversuchen dürfte heute feststehen dass die Katze mit dem Namen nichts zu tun hat.

 

Wirtschaft

Die Einwohner von Katzenfurt trieben bis ins 20. Jahrhundert vorwiegend Ackerbau und Viehzucht. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschte große Not. Die Notlage der Katzenfurter war so groß, dass der Gemeinderat am 25.4.1847 feststellte:
Katzenfurt hat 121
Familien, davon haben 26 ihr Auskommen, den Übrige fehlen alle Lebensmittel. Wir bitten, dass von der durch Seine Majestät zur Disposition gestellten Frucht 250 Scheffel für die Bedürftigen der hiesigen Gemeinde abgegeben werden gegen einen ermäßigten Preis“.

Bei den Sozialunruhen 1848 im Solmser Land beteiligten sich neben den Dilltalgemeinden auch die Katzenfurter maßgeblich. Ein Katzenfurter kam dabei zu Tode. Danach wanderten aus Katzenfurt mehr als 140 Einwohner, meist nach Amerika, aus. In der ehemaligen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde entwickelten sich nach 1945 eine Reihe mittelständischer Unternehmen.
 

 Verkehr

Durch den Ort führt die Bundesstraße 277, die frühere Dilltal Chaussee. In der Dorfmitte zweigt die Landesstraße L3282 nach Greifenstein, Holzhausen in den Westerwald ab. Außerdem führt die Kreisstraße von Edingen kommend durch Katzenfurt über Daubhausen nach Dillheim. Diese Straße ist ein Teil der früheren Dilltal-Chaussee von Wetzlar nach Herborn, die in Katzenfurt durch die Dillfurt auf die linke Seite wechselte.
Im Jahre 1840 baute die Gemeinde Katzenfurt eine hölzerne Brücke über die Dill an die Stelle des Steges, der bis dahin die Dill überspannte.1850 wurde diese Brücke für fremde Fuhrwerke wegen der schlechten finanziellen Lage und der hohen Kosten für die Unterhaltung gesperrt.Die königliche Regierung zu Koblenz erklärte sich bereit, zur Verstärkung der Brücke 275 Reichstaler beizusteuern.

Im Juni 1871 beschließt der Gemeinderat, eine steinerne Brücke zu bauen. Sie soll drei Bogen erhalten. Den Abbruch der alten Holzbrücke erledigen die Katzenfurter in Fronarbeit.Die Kosten für die neue Brücke sind auf 6.500 Reichstaler veranschlagt. Sie wurde1872 gebaut. Als sie fast fertig war, stürzte sie ein. Noch im Herbst wurde sie erneut errichtet, bekam aber bald Risse und musste 1874 umgeschmissen werden. Im selben Jahr wurde sie zum dritten Mal aufgebaut. 1960 wurde sie nach einem Manöverschaden überholt und die Fahrbahn verbreitert sowie beidseitig Bürgersteige angebaut.

Auf der nördlichen Seite verläuft die Autobahn A 45, die sogenannte Sauerlandlinie. Vor der Birschel wurde die Autobahnraststätte „Katzenfurt“ errichtet. Auf der südlichen Seite verläuft die Bahnstrecke Köln-Gießen. Über einen Haltepunkt ist Katzenfurt an den  Personennahverkehr angeschlossen.


 

Bau der Eisenbahn

Durch den Bau der Eisenbahn sollte sich die wirtschaftliche Lage in der Lahn-Dill Region bald bessern. Mit der Absteckung wurde 1855 begonnen, mit dem Bau abererst 1860. Bei der Bahn fanden auch Katzenfurter einbescheidenes Einkommen.

Vom 12. Januar 1862 an wurde die  zunächst nur eingleisige Strecke regelmäßig befahren. Bis 1870 wurde die gesamte Strecke Köln-Gießen zweigleisig ausgebaut. Von Privatleuten gebaut, wurde sie 1879 verstaatlicht. Beim Bau der Eisenbahn war auch ein Bahnhof in Katzenfurt vorgesehen.
Die Katzenfurter
meinten aber, sie hätten mit dem Bau des Bahnhofes mehr Nachteile als Nutzen. Endlich wurde nach jahrelangen Bemühungen eine Haltestelle gebaut. Jetzt mussten die Katzenfurter 3.000 Mark zahlen. Die Gemeinden Daubhausen, Holzhausen und Greifenstein trugen nochmals 3.000 Mark zu den Kosten bei. Am 1. Mai 1893 wurde die Haltestelle Katzenfurt der Köln-Gießener Eisenbahn eröffnet. Seit 1914 gab es Pläne der Bahn, zwei Überholgleise in Verbindung mit einem Güterbahnhof zu bauen. Dieses Ansinnen scheiterte 1922 durch Einspruch der Gemeinde Katzenfurt und einiger Katzenfurter Bürger. 1933 wurden die Pläne endgültig aufgegeben.
 
Schulwesen

Katzenfurt erhält 1770 eine
eigene Schule. Bis dahin wurden die Kinder in der Kirchspielschule in Dillheim unterrichtet.Die erste Schule war in dem Fine’schen Haus untergebracht. 1862 wird die „alte Schule“ im Unterdorf gebaut. Wegen der laufend steigenden Schülerzahl wurde 1908 ein weiteres Schulgebäude, die „neue Schule“, errichtet. Mit dem Bau der Chattenbergschule1965/66 wurde die „alte Schule“ nicht mehr benötigt und 1970 abgerissen. Die „neue Schule“ wurde durch einen Anbau erweitert und beherbergt heute den Kindergarten.
 


 Bau des Stromnetzes

1921 wurde mit der Firma Blecher in Herborn ein Vertrag über den Bau des Stromnetzes geschlossen. Die Hausanschlüsse wurden von der Katzenfurter Firma Feye verlegt.Es dauerte noch bis Weihnachten 1924 bis das ganze Dorf angeschlossen war. Die Firma Buderus lieferte im ersten Jahr 1.200 KW.
 
Bau der Wasserleitung

Im Jahr 1926 wurde der Bau
einer Wasserleitung vom Gemeinderat beschlossen. Da in der Gemarkung von Katzenfurt keine ausreichenden Wasserquellen vorhanden waren, kaufte man den Greifenthaler Laufbrunnen in den Birken. Hier wurde ein Hochbehälterfür 150 m³ Wasser gebaut. Erst in den Jahren 1928/29 konnte die Wasserleitung dann gebaut werden. Der Bau der Wasserversorgung kostete 90.000 RM und wurde mit dem Holzverkauf des Waldes „Faulenkopf“ finanziert.


Heimatvertriebene kommen nach Katzenfurt

Das Ende des 2. Weltkrieges 
brachte auch für Katzenfurt große Veränderungen. Viele der in den Krieg eingezogenen Männer kehrten nicht mehr zurück. Aus den Ostgebieten und dem Sudetenland wurden alle Deutschen vertrieben. Sie wurden auf die verbliebenen vier Besatzungszonen aufgeteilt. 1946 hatte Katzenfurt 1269 Einwohner,die Wohnverhältnisse waren bedingt durch den Krieg schon schlecht. Hinzu kamen jetzt 422 Heimatvertriebene, die eine Unterkunft benötigten. Allein ein aus dem Sudetenlandwaren es 389 Menschen.Sie waren katholischen Glaubens. Für die Katzenfurter eine völlig neue Situation.Die evangelischen Christen stellten ihre Räume zur Verfügung bis in Katzenfurt 1965 die Kirche Sankt Anna geweiht werden konnte. Es war für alle gewiss nicht einfach und doch gelang die Integration der Neubürger. Sie sind heute Katzenfurter.


Verwaltung

Die Dörfer an der Dill gehörten bis 1806 zum Amt Greifenstein (Fürstentum Solms-Braunfels) und von 1806 bis 1816 zum Amt Greifenstein (Herzogtum Nassau). Das Fürstentum Solms-Braunfels kam 1816 zu Preußen und wurde mediatisiert. Preußen bildete zunächst die Kreise Wetzlar und Braunfels. 1822 wurde diese zum neuen Kreis Wetzlar zusammengelegt. Mit dem Wechsel des Kreises Wetzlar 1932 von der Rheinprovinzzur Provinz Hessen-Nassau wurden die Amtsbürgermeistereien aufgelöst. Katzenfurt wurde eine selbständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Mit der Gebiets-reform musste Katzenfurt zum1. Januar 1977 in die Großgemeinde Ehringshausen eingegliedert werden.

 

Kulturdenkmäler

  • Evangelische Kirche.

Der Turm der evangelischen Kirche wird im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler von Georg Dehio  als „spätromanisch gedrungener Chorturm aus dem 13.Jahrhundert" beschrieben. Seine jetzige barocke Laternenhaube erhielt der Kirch­turm 1783. Nachdem 1964 das 1722 erbaute alte Kirchenschiff abgetragen und durch ein neues er­setzt wurde, zeigten sich im Kreuz­gewölbe Reste von Fresken. Diese wurden 1994 frei gelegt. Die Malereien sind dem ausgehenden 14. Jahr­hundert zuzuordnen. Es handelt sich um krypti­sche Kalkmalerei in „al secco“ Technik.
Die zentrale Figur im Kreuzgewölbe des Turms ist die Maiestas Domini. Dazu sind in symmetrischer Anordnung die vier Evangelisten, ein Engel, ein Löwe, ein Stier und ein Adler dargestellt. Auf den Wandflächen, sowie in den Fensternischen des alten Chores ist die Passionsgeschichte zu sehen.
Die Fenster im neuen Kirchenschiff wurden nach Plänen des Künstlers Heinz Hindorf aus Michelstadt erschaffen. In der Altarwand schuf er ein frei gestaltetes Kreuz in denen der gekreuzigte Christus aus bunten leuchtenden Glasbruchstücken zu sehen ist. Die Natursteinmauer schließt mit nach oben spitz zulaufenden bunten Lichtbändern, angelehnt an  die klassischen christologischen Farbtöne blau, weiß, rot, ab. Die nördliche Seitenwand zeigt in bunter Glasblasbeton-Fenstertechnik die Symbole des Abendmahls.

 

  • Archiv des Katzenfurter
    Vereins für Heimatgeschichte

Das Archiv im Bürgerhof zeigt eine bedeutsame Sammlung archäologischer Funde, die bis in das 4. Jahrtausend vor Christi zurückreichen, sowie Münzen aus dem 1. Jahrhundert nach Christi. Ergänzt wird das Ganze mit historischen Bildern die zurückreichen in das ausgehende 19. Jahrhundert sowie Ausstellungen  zu verschiedenen Themen.

Öffnungszeiten: Jeder 3. Sonntag im Monat von 17 - 19 Uhr.

 

  • Dillbrücke

Die Brücke über die Dill wurde, nachdem zwei Vorgänger eingestürzt waren, 1874 erneut errichtet.
Auf zwei Pfeilern und drei Bögen ruht die Fahrbahn.

 

  • Schneid oder Marx-Mühle

Wann die Schneid- oder Marxmühle erbaut wurde ist nicht bekannt. Erstmals wird sie 1657 genannt. Um 1660 wurde an die Schneidmühle eine Mahlmühle angebaut. Später, um 1697, kam noch eine Papiermühle und 1719 eine Schlagmühle (Ölmühle) hinzu. Um 1744 ist dann noch von einer Walkmühle die Rede.

Um 1850 übertrug Fürst Ferdinand zu Solms-Braunfels das Eigentum an dem gesamten Mühlenanwesen, nach Zahlung einer Ablösesumme, auf den Pächter Johannes Leonard. Dieser verkaufte sie später an Johannes Müller weiter, der sie dann 1883 an die Gebrüder Ludwig (Louis) Marx und August Marx, Dorlar bzw. Griedel bei Butzbach, veräußerte.
Die Gebrüder Marx rissen die Schneidmühle 1884 ab und bauten eine neue Mahlmühle. Der Mühlenbetrieb wurde 1910 eingestellt und die Mühle zu einer Presshefe- und Spiritusfabrik umgebaut. Nach 1921 wurde eine weitere Lagerhalle errichtet und die Wasserkraft des Mühlgrabens zur Stromerzeugung genutzt. Am 1. 10. 1925 meldete August Marx als Geschäftsführer einer neu gegründeten Firma Industriebedarfswerk GmbH die Herstellung von Holzwolle bei der Gemeindeverwaltung Katzenfurt an. Während des 2. Weltkrieges führte Albert Löll Katzenfurt in den Gebäuden Schweißarbeiten für die Fa. Haas und Sohn in Sinn aus. Nach dem Krieg betrieb Samuel Schuster hier bis Anfang der 1950er Jahre eine mechanische Weberei. Heute gehört das Anwesen dem Landwirt Knut Knobloch.
 
              Fachwerkhaus in der Kirchstraße 6

Das Fachwerkhaus wurde um 1690 erbaut. Maier Koppel betrieb hier Anfangs des 20. Jahrhunderts eine jüdische Schlachterei. Das Schlachthaus wurde 1900 seitlich an das Wohnhaus angebaut. Die Familie Sämann erwarb das Haus und renovierte es 1980 innen und außen zu einem Schmuckstück bei der evangelischen Kirche.

 

  • Fachwerkhaus in der Welschenbach 13

Heinrich Georg betrieb hier eine Stellmacher- und Wagnerwerkstatt. Außerdem hatte er eine „Miele“ Werksvertretung und eine der ersten Dreschmaschinen war hier im Einsatz. Im Januar 1910 brannten Stall und Scheune bis auf die Grundmauern nieder. Dabei wurde auch das Wohnhaus beschädigt.
 

  • Backhaus Frankfurter Straße 29

Das Backhaus wurde 1836 an dem damals noch hier vorbei fließenden Volkersbach erbaut. Neben dem Backhaus stand die Gemeinde-Viehwaage.
 

  • Jüdischer Friedhof                      

Der jüdische Friedhof liegt auf dem Stemel oberhalb des Gemeindefriedhofs. Der älteste Grabstein stammt noch aus dem 18. Jahrhundert. Insgesamt sind noch 6 lesbare und 8 nicht mehr lesbare
Grabsteine vorhanden.


Geschichte


Die Ersterwähnung des Namens Katzenfurt erscheint im Jahre 1233 in einer Urkunde, in der Hartrad Herr zu Merenbergmit seiner Gemahlin, Kindern und Verwandten dem Kloster Arnsburg Güter in Holzheim verkauften. Neben den Richtern und Schöffen wird ein Heinrich von Caczenfurt,Bürger von Wetzlar, als Zeuge genannt.

Um die ersten Siedlungen
in unserer Heimat bildeten sich kleinere Marken, die die schon gegründeten Niederlassungen umfassten. So wird auch im Jahre 1255 von einer Mark Caczenfurt berichtet. In neuerer Zeit wurden zahlreiche Gegenstände in der Gemarkung von Katzenfurt gefunden, die in die Zeit bis 4000 vor Christi zurück reichen. Diese lassen darauf schließen, dass unsere Gegend schon viel früher besiedelt war.

Zur
Zeit Karls des Großen (768-814) ist Germanien in Gaue eingeteilt, an deren Spitze die vom Kaiser eingesetzten Gaugrafen residierten. Als Belohnung empfingen sie Lehen, die später erblich wurden.Unsere Heimat gehörte zum Lahngau, an dessen Spitze stand ein Gaugraf aus dem Hause der Salier. Jeder Gau bestand aus Unterbezirken, den Centen. Diese bildeten eine Verwaltungseinheit im weltlichen und kirchlichen Sinn. Hier wurde auch Gericht gehalten. Eine dieser Centen war die Dillheimer Cent. Hierzu gehörten die Dörfer: Breitenbach, Bechlingen, Daubhausen, Dillheim, Dreisbach, Ehringshausen, Greifenthal, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp. Eine weitere Cent bildete das Loher Gericht. Es umfasste Aßlar, Mühlenheim (Hermannstein) und Niedergirmes. Es galt als Obergericht.

Im Jahre 1129 erscheint erstmals der Name eines Edelherrn Marquard Solms. Dieses Geschlecht hatte wahrscheinlich seinen Sitz in der Wasserburg Burgsolms. Ein Heinrich von Solms führte 1223 erstmals den Grafentitel. Einer der Erben erbaute 1250 die Burg Braunfels. Die Dörfer der Dillheimer und der Loher Cent gehörten zu dieser Zeit zu Solms-Braunfels.


Im Jahr 1602 teilten die Grafen von Solms-Braunfels ihren Besitz. Die Dörfer an der Dill, Lemp und Ulm erhielt der Greifensteiner Graf Wilhelm. Sein Nachfolger wurde Graf Wilhelm II. (*1609 +1676) von Solms-Greifenstein. Nach  Aussterben der Solms-Braunfelser Linie wurden die Grafschaften Solms-Braunfels und Solms-Greifenstein 1693 wieder vereinigt. Der Graf Wilhelm Moritz siedelte nach Braunfels über. In Greifenstein blieb die Verwaltung der Dörfer die zur ehemaligen Grafschaft Greifenstein gehörten. Die Verwaltung wurde von einem Amtmann in Greifenstein geleitet.

Das Leben in den vergangenen Jahrhunderten war von Krieg und Hungersnöten geprägt. Vor allem die Zeit des 30-jährigen Krieges brachten Durchmärsche und Einquartierungen fremder Truppen, die die Bevölkerung ausplünderten und schwer drangsalierten. 1640 flüchtetender Dillheimer Pfarrer und viele Einwohner von Katzenfurt und Umgebung nach Greifenstein. Viele von denen wurden in Greifenstein sesshaft.

Edwin Leidecker