Unser Dorf kennenlernen
Katzenfurt
Lage
In der Mitte zwischen Wetzlar und Dillenburg liegt im schönen Dilltal Katzenfurt.
Von sanften Bergen umgeben, blickt von der Höhe
die Burg Greifenstein ins Dilltalauf unseren Ort.
Die Dill teilt den Ort in zwei Hälften. Die südliche, auch „Sachsenhausen" genannt, liegt an den Ausläufern des
Westerwaldes,die nördliche andenen des Rothaargebirges.
Seit dem 1. Januar 1977 gehört Katzenfurt zur Großgemeinde Ehringshausen im Lahn-Dill-Kreis. Katzenfurt liegt 187 m über NN und hat 1921 Einwohner (Stand 30.6.2012). Im Jahre1817 hatte Katzenfurt 525 Einwohner, davon 488
Evangelisch-Reformierte, 2 Lutheraner,3 Katholiken und 31Juden.
Die Ortsgemarkung von Katzenfurt ist 7,17 km2 groß und grenzt an Edingen, Sinn, Kölschhausen,Dillheim, Daubhausen und Greifenthal. Die Grenze zu Sinn war auch Landesgrenze zwischen dem Fürstentum Solms-Braunfels (seit 1815 zu Preußen gehörig) und dem Herzogtum Nassau Dillenburg, bis zur Gebietsreform 1977 das auch die Kreisgrenze zwischen dem Kreis Wetzlar und dem Dill-Kreis.
Der Name
Die ursprüngliche Bedeutung des Namens ist uns heute nicht mehr bekannt. Dass die Chatten hier eine Furt durch die Dill hatten, ist wohl eine der bekanntesten Deutungen. Im Volksmund spricht man von „Catsewert“. Das mittelhochdeutsche Wort „Werth“ deutet auf ein erhöhtes wasserfreies Land hin. Damit ist allerdings die erste Silbe nicht geklärt. Bei allen Deutungsversuchen dürfte heute feststehen dass die Katze mit dem Namen nichts zu tun hat.
Wirtschaft
Die Einwohner von Katzenfurt
trieben bis ins 20. Jahrhundert vorwiegend Ackerbau und Viehzucht. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschte große
Not. Die Notlage der Katzenfurter war so groß, dass der Gemeinderat am 25.4.1847 feststellte:
„Katzenfurt hat 121 Familien, davon haben 26 ihr Auskommen, den Übrige fehlen alle Lebensmittel.
Wir bitten, dass von der durch Seine Majestät zur Disposition gestellten Frucht 250
Scheffel für die Bedürftigen der hiesigen Gemeinde abgegeben werden gegen einen
ermäßigten Preis“.
Bei den Sozialunruhen 1848 im Solmser Land
beteiligten sich neben den Dilltalgemeinden auch die Katzenfurter maßgeblich. Ein Katzenfurter kam dabei zu Tode. Danach wanderten aus Katzenfurt mehr als 140 Einwohner, meist nach Amerika, aus. In der ehemaligen
Arbeiter-Wohnsitzgemeinde entwickelten sich nach 1945 eine Reihe mittelständischer Unternehmen.
Verkehr
Durch den Ort führt die Bundesstraße 277, die frühere Dilltal
Chaussee. In der Dorfmitte zweigt die Landesstraße L3282 nach Greifenstein, Holzhausen in den Westerwald ab. Außerdem führt die Kreisstraße von Edingen kommend durch Katzenfurt über Daubhausen nach
Dillheim. Diese Straße ist ein Teil der früheren Dilltal-Chaussee von Wetzlar nach Herborn, die in Katzenfurt durch die Dillfurt auf die linke Seite wechselte.
Im Jahre 1840 baute die Gemeinde Katzenfurt eine
hölzerne Brücke über die Dill an die Stelle des Steges,
der bis dahin die Dill überspannte.1850 wurde diese Brücke für fremde Fuhrwerke wegen der schlechten finanziellen
Lage und der hohen Kosten für die Unterhaltung
gesperrt.Die königliche Regierung zu Koblenz
erklärte sich bereit, zur Verstärkung der Brücke 275 Reichstaler beizusteuern.
Im Juni 1871 beschließt der Gemeinderat, eine
steinerne Brücke zu bauen. Sie soll drei Bogen
erhalten. Den Abbruch der alten Holzbrücke erledigen die Katzenfurter in Fronarbeit.Die Kosten für die neue
Brücke sind auf 6.500 Reichstaler veranschlagt. Sie
wurde1872 gebaut. Als sie fast fertig war, stürzte sie ein. Noch im Herbst wurde sie erneut errichtet, bekam aber bald Risse und
musste 1874 umgeschmissen werden. Im selben Jahr wurde sie zum dritten Mal aufgebaut. 1960 wurde sie nach einem
Manöverschaden überholt und die Fahrbahn verbreitert sowie beidseitig Bürgersteige angebaut.
Auf der nördlichen Seite verläuft die Autobahn A 45, die sogenannte Sauerlandlinie. Vor der Birschel wurde die Autobahnraststätte „Katzenfurt“ errichtet. Auf der südlichen Seite verläuft die
Bahnstrecke Köln-Gießen. Über einen Haltepunkt ist Katzenfurt an den Personennahverkehr angeschlossen.
Bau der Eisenbahn
Durch den Bau der Eisenbahn sollte sich die
wirtschaftliche Lage in der Lahn-Dill Region bald
bessern. Mit der Absteckung wurde 1855 begonnen, mit dem Bau abererst 1860. Bei der Bahn fanden auch Katzenfurter
einbescheidenes Einkommen.
Vom 12. Januar 1862 an wurde die zunächst nur eingleisige Strecke regelmäßig befahren. Bis 1870 wurde die gesamte Strecke Köln-Gießen
zweigleisig ausgebaut. Von Privatleuten gebaut, wurde sie 1879 verstaatlicht. Beim Bau der Eisenbahn war auch
ein Bahnhof in Katzenfurt vorgesehen.
Die Katzenfurter meinten aber, sie hätten mit dem
Bau des Bahnhofes mehr Nachteile als Nutzen. Endlich wurde nach jahrelangen Bemühungen eine Haltestelle gebaut.
Jetzt mussten die Katzenfurter 3.000 Mark zahlen. Die
Gemeinden Daubhausen, Holzhausen und Greifenstein trugen nochmals 3.000 Mark zu den Kosten bei. Am 1. Mai 1893 wurde die Haltestelle Katzenfurt
der Köln-Gießener Eisenbahn eröffnet. Seit 1914 gab es Pläne der Bahn, zwei Überholgleise in Verbindung mit einem
Güterbahnhof zu bauen. Dieses Ansinnen scheiterte 1922 durch Einspruch der Gemeinde Katzenfurt und einiger Katzenfurter Bürger. 1933 wurden die Pläne endgültig aufgegeben.
Schulwesen
Katzenfurt erhält 1770 eine eigene Schule. Bis dahin wurden die Kinder in der Kirchspielschule in Dillheim
unterrichtet.Die erste Schule war in dem
Fine’schen Haus untergebracht. 1862 wird die „alte Schule“ im Unterdorf gebaut. Wegen der laufend steigenden Schülerzahl wurde 1908 ein weiteres Schulgebäude, die „neue Schule“, errichtet. Mit dem
Bau der Chattenbergschule1965/66 wurde die „alte
Schule“ nicht mehr benötigt und 1970 abgerissen. Die „neue Schule“ wurde durch einen Anbau erweitert und beherbergt heute
den Kindergarten.
Bau des Stromnetzes
1921 wurde mit der Firma Blecher in Herborn ein
Vertrag über den Bau des Stromnetzes geschlossen.
Die Hausanschlüsse wurden von der Katzenfurter Firma Feye verlegt.Es dauerte noch bis Weihnachten
1924 bis das ganze Dorf angeschlossen war. Die
Firma Buderus lieferte im ersten Jahr 1.200 KW.
Bau der Wasserleitung
Im Jahr 1926 wurde der Bau einer Wasserleitung vom Gemeinderat beschlossen. Da in der Gemarkung von Katzenfurt keine ausreichenden Wasserquellen vorhanden waren,
kaufte man den Greifenthaler Laufbrunnen in den
Birken. Hier wurde ein Hochbehälterfür 150 m³ Wasser gebaut. Erst in den Jahren 1928/29 konnte die Wasserleitung dann
gebaut werden. Der Bau der Wasserversorgung
kostete 90.000 RM und wurde mit dem Holzverkauf des Waldes „Faulenkopf“ finanziert.
Heimatvertriebene kommen nach Katzenfurt
Das Ende des 2. Weltkrieges brachte auch für Katzenfurt große Veränderungen. Viele der in den Krieg eingezogenen
Männer kehrten nicht mehr zurück. Aus den
Ostgebieten und dem Sudetenland wurden alle
Deutschen vertrieben. Sie wurden auf die verbliebenen vier Besatzungszonen aufgeteilt. 1946 hatte
Katzenfurt 1269 Einwohner,die Wohnverhältnisse waren bedingt durch den Krieg schon schlecht. Hinzu kamen
jetzt 422 Heimatvertriebene, die eine Unterkunft
benötigten. Allein ein aus dem Sudetenlandwaren
es 389 Menschen.Sie waren katholischen Glaubens. Für die Katzenfurter eine völlig neue Situation.Die evangelischen Christen stellten ihre
Räume zur Verfügung bis in Katzenfurt 1965 die
Kirche Sankt Anna geweiht werden konnte. Es war für alle gewiss nicht einfach und doch gelang die Integration
der Neubürger. Sie sind heute Katzenfurter.
Verwaltung
Die Dörfer an der Dill gehörten bis 1806 zum Amt Greifenstein (Fürstentum Solms-Braunfels) und von 1806 bis 1816 zum Amt
Greifenstein (Herzogtum Nassau). Das Fürstentum Solms-Braunfels kam 1816 zu Preußen und wurde mediatisiert. Preußen bildete zunächst die Kreise Wetzlar und Braunfels. 1822 wurde diese zum neuen
Kreis Wetzlar zusammengelegt. Mit dem Wechsel des Kreises Wetzlar 1932 von der Rheinprovinzzur Provinz Hessen-Nassau wurden
die Amtsbürgermeistereien aufgelöst. Katzenfurt wurde eine selbständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Mit der
Gebiets-reform musste Katzenfurt zum1.
Januar 1977 in die Großgemeinde Ehringshausen eingegliedert werden.
Kulturdenkmäler
- Evangelische Kirche.
Der Turm der evangelischen Kirche wird im Handbuch der deutschen
Kunstdenkmäler von Georg Dehio als „spätromanisch gedrungener Chorturm aus dem 13.Jahrhundert" beschrieben. Seine jetzige barocke Laternenhaube erhielt der Kirchturm 1783. Nachdem 1964 das
1722 erbaute alte Kirchenschiff abgetragen und durch ein neues ersetzt wurde, zeigten sich im Kreuzgewölbe Reste von Fresken. Diese wurden 1994 frei gelegt. Die Malereien sind dem ausgehenden 14.
Jahrhundert zuzuordnen. Es handelt sich um kryptische Kalkmalerei in „al secco“ Technik.
Die zentrale Figur im Kreuzgewölbe des Turms ist die Maiestas Domini. Dazu sind in symmetrischer Anordnung die vier Evangelisten, ein Engel, ein Löwe, ein Stier und ein Adler dargestellt.
Auf den Wandflächen, sowie in den Fensternischen des alten Chores ist die Passionsgeschichte zu sehen.
Die Fenster im neuen Kirchenschiff wurden nach Plänen des Künstlers Heinz Hindorf aus Michelstadt erschaffen. In der Altarwand schuf er ein frei gestaltetes Kreuz in denen der gekreuzigte
Christus aus bunten leuchtenden Glasbruchstücken zu sehen ist. Die Natursteinmauer schließt mit nach oben spitz zulaufenden bunten Lichtbändern, angelehnt an die klassischen
christologischen Farbtöne blau, weiß, rot, ab. Die nördliche Seitenwand zeigt in bunter Glasblasbeton-Fenstertechnik die Symbole des Abendmahls.
- Archiv des Katzenfurter
Vereins für Heimatgeschichte
Das Archiv im Bürgerhof zeigt eine bedeutsame Sammlung archäologischer Funde, die bis in das 4. Jahrtausend vor Christi zurückreichen, sowie Münzen aus dem 1. Jahrhundert nach Christi. Ergänzt wird das Ganze mit historischen Bildern die zurückreichen in das ausgehende 19. Jahrhundert sowie Ausstellungen zu verschiedenen Themen.
Öffnungszeiten: Jeder 3. Sonntag im Monat von 17 - 19
Uhr.
- Dillbrücke
Die Brücke über die Dill wurde, nachdem zwei Vorgänger
eingestürzt waren, 1874 erneut errichtet.
Auf zwei Pfeilern und drei Bögen ruht die Fahrbahn.
- Schneid oder Marx-Mühle
Wann die Schneid- oder Marxmühle erbaut wurde ist nicht bekannt. Erstmals wird sie 1657 genannt. Um 1660 wurde an die Schneidmühle eine Mahlmühle angebaut. Später, um 1697, kam noch eine Papiermühle und 1719 eine Schlagmühle (Ölmühle) hinzu. Um 1744 ist dann noch von einer Walkmühle die Rede.
Um 1850 übertrug Fürst Ferdinand zu Solms-Braunfels das Eigentum
an dem gesamten Mühlenanwesen, nach Zahlung einer Ablösesumme, auf den Pächter Johannes Leonard. Dieser verkaufte sie später an Johannes Müller weiter, der sie dann 1883 an die Gebrüder Ludwig
(Louis) Marx und August Marx, Dorlar bzw. Griedel bei Butzbach, veräußerte.
Die Gebrüder Marx rissen die Schneidmühle 1884 ab und bauten eine neue Mahlmühle. Der Mühlenbetrieb wurde 1910 eingestellt und die Mühle zu einer Presshefe- und Spiritusfabrik umgebaut. Nach 1921
wurde eine weitere Lagerhalle errichtet und die Wasserkraft des Mühlgrabens zur Stromerzeugung genutzt. Am 1. 10. 1925 meldete August Marx als Geschäftsführer einer neu gegründeten Firma
Industriebedarfswerk GmbH die Herstellung von Holzwolle bei der Gemeindeverwaltung Katzenfurt an. Während des 2. Weltkrieges führte Albert Löll Katzenfurt in den Gebäuden Schweißarbeiten für die Fa.
Haas und Sohn in Sinn aus. Nach dem Krieg betrieb Samuel Schuster hier bis Anfang der 1950er Jahre eine mechanische Weberei. Heute gehört das Anwesen dem Landwirt Knut Knobloch.
Fachwerkhaus in der Kirchstraße 6
Das Fachwerkhaus wurde um 1690 erbaut. Maier Koppel betrieb hier Anfangs des 20. Jahrhunderts eine jüdische Schlachterei. Das Schlachthaus wurde 1900 seitlich an das Wohnhaus angebaut. Die Familie Sämann erwarb das Haus und renovierte es 1980 innen und außen zu einem Schmuckstück bei der evangelischen Kirche.
- Fachwerkhaus in der Welschenbach 13
Heinrich Georg betrieb hier eine Stellmacher- und
Wagnerwerkstatt. Außerdem hatte er eine „Miele“ Werksvertretung und eine der ersten Dreschmaschinen war hier im Einsatz. Im Januar 1910 brannten Stall und Scheune bis auf die Grundmauern nieder.
Dabei wurde auch das Wohnhaus beschädigt.
- Backhaus Frankfurter Straße 29
Das Backhaus wurde 1836 an dem damals noch hier vorbei
fließenden Volkersbach erbaut. Neben dem Backhaus stand die Gemeinde-Viehwaage.
- Jüdischer Friedhof
Der jüdische Friedhof liegt auf dem Stemel oberhalb des
Gemeindefriedhofs. Der älteste Grabstein stammt noch aus dem 18. Jahrhundert. Insgesamt sind noch 6 lesbare und 8 nicht mehr lesbare
Grabsteine vorhanden.
Geschichte
Die Ersterwähnung des Namens Katzenfurt erscheint
im Jahre 1233 in einer Urkunde, in der Hartrad
Herr zu Merenbergmit seiner Gemahlin, Kindern und
Verwandten dem Kloster Arnsburg Güter in Holzheim
verkauften. Neben den Richtern und Schöffen wird ein Heinrich von Caczenfurt,Bürger von Wetzlar, als Zeuge genannt.
Um die ersten Siedlungen in unserer Heimat bildeten sich kleinere Marken, die die schon gegründeten Niederlassungen umfassten. So wird auch im Jahre 1255 von einer Mark Caczenfurt berichtet. In neuerer Zeit wurden zahlreiche
Gegenstände in der Gemarkung von Katzenfurt gefunden, die in die Zeit bis 4000 vor Christi zurück reichen. Diese lassen darauf schließen, dass unsere Gegend schon viel früher besiedelt war.
ZurZeit Karls des Großen (768-814) ist Germanien in Gaue eingeteilt, an deren Spitze die vom Kaiser eingesetzten
Gaugrafen residierten. Als Belohnung empfingen
sie Lehen, die später erblich wurden.Unsere
Heimat gehörte zum Lahngau, an dessen Spitze
stand ein Gaugraf aus dem Hause der Salier. Jeder Gau bestand aus Unterbezirken, den Centen. Diese bildeten
eine Verwaltungseinheit im weltlichen und
kirchlichen Sinn. Hier wurde auch Gericht gehalten. Eine dieser Centen war die Dillheimer Cent. Hierzu gehörten die Dörfer:
Breitenbach, Bechlingen, Daubhausen, Dillheim, Dreisbach, Ehringshausen, Greifenthal, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp. Eine weitere Cent bildete das Loher Gericht. Es umfasste Aßlar,
Mühlenheim (Hermannstein) und Niedergirmes. Es galt als Obergericht.
Im Jahre 1129 erscheint erstmals der Name eines Edelherrn Marquard Solms. Dieses Geschlecht hatte wahrscheinlich seinen Sitz in der Wasserburg Burgsolms. Ein Heinrich von Solms führte 1223 erstmals
den Grafentitel. Einer der Erben erbaute 1250 die Burg Braunfels. Die Dörfer der Dillheimer und der Loher Cent gehörten zu dieser Zeit zu Solms-Braunfels.
Im Jahr 1602 teilten die Grafen von Solms-Braunfels ihren Besitz. Die Dörfer an der Dill, Lemp und Ulm erhielt der Greifensteiner
Graf Wilhelm. Sein Nachfolger wurde Graf Wilhelm II. (*1609 +1676) von Solms-Greifenstein. Nach Aussterben der Solms-Braunfelser Linie wurden die Grafschaften Solms-Braunfels und
Solms-Greifenstein 1693 wieder vereinigt. Der Graf Wilhelm Moritz siedelte nach Braunfels über. In Greifenstein blieb die Verwaltung der Dörfer die zur ehemaligen Grafschaft Greifenstein gehörten.
Die Verwaltung wurde von einem Amtmann in Greifenstein geleitet.
Das Leben in den vergangenen Jahrhunderten war von Krieg
und Hungersnöten geprägt. Vor allem die Zeit des
30-jährigen Krieges brachten Durchmärsche und Einquartierungen fremder Truppen, die die Bevölkerung ausplünderten
und schwer drangsalierten. 1640 flüchtetender
Dillheimer Pfarrer und viele Einwohner von Katzenfurt und Umgebung nach Greifenstein. Viele von denen wurden in Greifenstein sesshaft.
Edwin Leidecker