Forstliche Wanderung stand im Mittelpunkt: Bericht zum Tag der Ortsvereine
Zum Tag der Ortsvereine am
20.07.2013 hatten die Katzenfurter Vereine unter Federführung von Wanderfreunde Katzenfurt e.V. und Vogel- und Naturschutzgemeinschaft Katzenfurt e.V. (VNK) alle Mitglieder und Bürger zu einer
forstlichen Wanderung eingeladen. Treffpunkt war 14 Uhr auf dem Grillplatz Katzenfurt.
Nach kurzer Begrüßung durch Dieter Weidenbach - 1. Vorsitzender der VNK - begann die rund zweistündige Wanderung durch den Katzenfurter Wald unter fachkundiger Leitung von Revierförster Karl-Walter
Jung. Am Hochbehälter konnte Herr Jung, zuständig für das Revier Ehringshausen/Sinn insgesamt 32 interessierte Teilnehmer im Alter zwischen 3 und 80 Jahren bei schönstem Sommerwetter begrüßen. Wer
der Veranstaltung wegen der bevorstehenden Mittagshitze fernblieb, hat wirklich etwas verpasst, denn im Wald war es kühl, die Wegstrecke war angenehm zu Laufen und Herr Jung hatte viel Interessantes
zu erzählen.
Vom Wasserhäuschen aus ging man über den Keiner-Karl-Weg bis zur Kronbuche, vorbei am Jakobsborn, den gleichen Weg wieder zurück und über das Volkersbachtal zum Grillplatz. Bei zahlreichen Zwischenstopps berichtete Förster Jung über Aufgaben und Tätigkeiten der Forstwirtschaft, Waldbewirtschaftung und Holzproduktion. Dabei erfuhren die Teilnehmer, dass die Waldfläche der Großgemeinde Ehringshausen mit 2.300 Hektar die zweitgrößte Waldfläche im Lahn-Dill-Kreis ist und damit Aßlar mit 2.000 ha Fläche übersteigt.
Im hiesigen Revier besteht der Wald mit Buche und Eiche zu 75% aus Laubbäumen. Die Einteilung und Flächenbezeichnung des
Forstreviers ist nicht identisch mit den Flurbezeichnungen, sondern erfolgt vielmehr untergliedert nach Art und Alter der sich darin befindenden Bäume. Beim Durchwandern dieser eingeteilten
Parzellen/Gebiete sahen die Teilnehmer Buchen und Eichen im Alter zwischen 120 und 160 Jahren. Geplant war noch, bis zum Gebiet der 200-jährigen Eichen zu gehen; aufgrund der vielen Zwischenstopps
und Fragen der interessierten Teilnehmer fehlte jedoch hierzu die Zeit. Dafür sahen wir allerdings unterhalb vom Jakobsborn den mächtigsten Baum im Revier, eine Douglasie mit einem Stammdurchmesser
auf Brusthöhe von 1 Meter. Nach alten Aufzeichnungen wurde der Nadelbaum im Jahr 1902 gepflanzt, die geschätzte Höhe beträgt heute 40 Meter.
Förster Jung berichtete auch über das heute in aller Munde befindliche Prinzip der Nachhaltigkeit, welches in der Forstwirtschaft bereits seit 300 Jahren betrieben wird. Demnach wird durch geregelte Forstplanung dem Wald immer nur so viel Holz entnommen, wie auch jährlich nachwächst. Nach Beendigung der Wanderung bedankte sich
Erhard Lang - 2. Vorsitzender der VNK - bei Herrn Revierförster Jung für die interessante, sehr aufschlussreiche und
kurzweilige Führung, die allen Teilnehmern viel Spaß bereitet hat. Im Anschluss wurde von den Ortsvereinen noch ein Imbiss sowie ein Umtrunk auf dem Gelände des Grillplatzes gereicht.
Dirk Emmelius