Über uns
Im Laufe der letzten Jahre konnten wir immer mehr Mitglieder und Freunde beim Katzenfurter Verein für Heimatgeschichte e.V. begrüßen und freuen uns über regen Zuspruch und steigende Mitgliederzahlen.
Wir sind eine fröhliche Gemeinschaft, die Ihre Aufgaben mit dem nötigen Ernst durchführt und dennoch viel Spaß
dabei hat. Tradition und Moderne stehen bei uns im Einklang - wir freuen uns über Interesse aus jeder Generation.
"Die Erforschung und Aufarbeitung der Geschichte von Katzenfurt" haben wir uns in unserer Satzung zum Ziel gesetzt. Daran arbeiten und forschen wir seit unserer Gründung im Jahre 2005.
Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse erfolgt in der lokalen Presse, auf unserer Homepage katzenfurt-online.de im Internet und den "Katzenfurter Heften", die jährlich
erscheinen.
Die Serie "Wußten Sie, dass..." von Rudi Kopp mit inzwischen über 63 Artikeln erinnert an markante Ereignisse
in der Dorfgeschichte.
Seit 2006 geben wir die "Katzenfurter Hefte" heraus - inzwischen sind zehn dieser reich bebilderten Bücher erschienen. Auf rund 140 Seiten je Heft werden die Arbeitsergebnisse unserer
Heimatforscher in anspruchsvollen Aufsätzen vorgestellt.
Die Geschichte der Auswanderer nach Amerika, der jüdischen Mitbürger, der Schule, der Kirchen, der Jagd und des Waldes und vieles Andere mehr wurde akribisch recherchiert und
dokumentiert.
Dazu gibt es Fleißarbeiten wie z. B. ein Kataster der Häuser unseres Dorfes und ihrer Geschichte, die Erfassung der Opfer des 2. Weltkrieges aus Katzenfurt und den zu uns gekommenen Flüchtlingen
und Vertriebenen oder die Beschreibung der
Flurnamen und ihrer Bedeutung.
Eine Übersicht über die Inhalte der einzelnen Hefte finden Sie, wenn Sie in der Kopfleiste dieser Homepage "Katzenfurter
Hefte" anklicken.
In unserem Heimatarchiv mit Archäologischem Museum im Bürgerhof Katzenfurt pflegen und bearbeiten wir unsere Sammlung von Archivalien, Funden, Quellen, Urkunden und Dokumenten aller Art. Im
Ausstellungsraum finden Sie viele Bodenfunde aus unserer Gemarkung, die aus den verschiedensten Epochen stammen, historische Textilien, Mühlsteine und viele, viele Bilder aus vergangenen
Zeiten.
Hermann Wahl, der nahezu alle Bodenfunde entdeckte, hat unserem Verein eine herrliche Sammlung an Bergkristallen und Steinen geschenkt, die Sie - wie auch die anderen Exponate - in Vitrinen
besichtigen können.
Zu all diesen Aktivitäten laden wir mehrmals im Jahr zu Veranstaltungen zu den verschiedensten interessanten Themen ein - die stetig steigenden Besucherzahlen beweisen, dass wir auf dem
richtigen Weg sind.
Schließlich sind noch die Aktivitäten zur Unterstützung der heimischen Mundart zu erwähnen. Ingrid, Maike und Ottmar Berger haben dazu mit dem Buch "Katzewädder Platt: Die Sprache unseres Dorfes" den Grundstein gelegt. Inzwischen gibt es regelmäßig Heimatabende und Gottesdienste "off
Platt".
Ob Jung, ob Alt, ob Klein ob Groß - lernen Sie uns kennen, besuchen Sie uns in unserem Heimat-Archiv, im
Museum oder bei unseren Veranstaltungen, knüpfen Sie neue Bekanntschaften und füllen Sie Ihre Freizeit mit Freude!
Weitere Themen können Sie oben rechts anklicken: Rechenschaftsberichte, Vorstand, Satzung und Aufnahmeantrag.
Unser neuer Vorstand
Während der Jahreshauptversammlung am 20. März 2019 wurde ein neuer Vorstand gewählt:
Vorsitzender Jochem Carle
Stellv. Vorsitzender Erhard Lang
Schriftführer Horst Clößner
Schatzmeister Günter Zimmermann
Beisitzer Jannis Hammer
Arno Schaub
Friedel Schmidt
von links: Friedel Schmidt, Erhard Lang, Jochem H. Carle, Horst Clößner, Jürgen Baumert, Günter Zimmermann und Jannis Hammer.
Der Jakobsborn läuft wieder!
Viele Grüße vom Kloster Altenberg
senden den daheim gebliebenen die Teilnehmer des Ausfluges am 10. Oktober. Trotz einiger unerwarteter Problemchen waren – wie man hier sieht - alle zufrieden.
"De Dill noff"...
...wandert eine Gruppe von "Wili's Club" in Asslar in Etappen. Begonnen wurde an der Mündung der Dill in die Lahn. Nun
war die Strecke von Ehringshausen nach Sinn an der Reihe. Mittagspause legte man bei einem deftigen Essen im Bürgerhof zu Katzenfurt ein.
Hier hatten die Wanderer Gelegenheit, sich im archäologischen Museum und dem Heimatarchiv unseres Vereins umzusehen. Ihr großes Interesse für unsere Arbeit und die wertvollen Exponate bewiesen die Besucher mit vielen Fragen nach Einzelheiten und Hintergründen. "Wir sind überrascht und beeindruckt über die Vielfalt an Informationen und Ausstellungsstücken, die es in den kleinen Räumen zu sehen gibt" stellte der Organisator der Wanderungen, Jürgen Scheiter, zum Abschied fest und bedankte sich für die Führung und den freundlichn Empfang.
Eisen brummt tiefer
Hermann Wahl ist mit dem Metalldetektor unterwegs
VON GERT HEILAND
Ehringshausen-Katzenfurt. Wenn’s im Kopfhörer höher summt, wird Hermann Wahl hellwach. Denn dann hat sein Metalldetektor etwas entdeckt im Erdreich unter seinen Füßen. Und dann ist die Hacke gefragt.
Der 74-Jährige ist seit Jahren einer Sucht erlegen. Er sucht und findet. Von Kindesbeinen an Mineralien, schon seine Oma habe Steine gesammelt, erzählt er. Einige seiner besten Stücke zeigt er im Museum des Vereins für Heimatgeschichte. Dort befinden sich auch Funde Wahls, die in den großen Rahmen der rund 6000-jährigen Siedlungsgeschichte Katzenfurts fallen.
Zum Beispiel Faustkeile, aber auch und vor allem Dinge aus Metall, denen er seit 2005 höchst offiziell, mit dem Segen des Landesamtes für Denkmalpflege, in ganz Ehringshausen und Greifenstein nachspüren darf. Funde meldet er Rudi Kopp vom Verein für Heimatgeschichte. Der erfasst den Fundort, legt die Position mittels GPS fest und schickt seinen Fundbericht an das Landesamt. Bei spektakulären Dingen kommt Bezirksarchäologin Sabine Schade-Lindig selbst und schaut sich die Sache genau an.
Zu den größten Funden zählen Münzen
Die Objekte werden registriert und restauriert; früher hat dies das Land übernommen, sagt Kopp, der Wahl heute begleitet. Doch seitdem das Geld knapp ist, kümmert sich der Verein um besondere Stücke; da schlägt die Restaurierung einer Gewandfibel schon mal mit 400 Euro Kosten zu Buche.
Die Funde kommen zurück nach Katzenfurt und werden im Museum ausgestellt. "Nur ganz ausgefallene Sachen behält das Land", erzählt Wahl. Seine Fundliste kann sich sehen lassen: römische Bronzemünzen, Kanonenkugeln, Pflugscharen, Hufeisen, Speerspitzen, Pfeilspitzen, Gewandfibeln.
Aber auch einen Blindgänger hat er gefunden, eine 50-Kilo-Bombe, die dann an Ort und Stelle entschärft wurde. "Mich kennen sie beim Kampfmittelräumdienst", sagt er trocken.
Bei schönem Wetter ist Wahl vier, fünf Stunden unterwegs, nur er und sein Metalldetektor. Der rechte Arm schwingt wie automatisch hin und her, derweil der 74-Jährige auf Brumm- und Pfeiftöne lauert. Bis zu 30 Zentimeter Tiefe ortet das Gerät Metall, jedes Metall, wie sich in der nächsten Stunde zeigt. In der Linken hat Wahl seine Hacke.
Eine halbe Stunde sind wir unterwegs als es brummt. Wahl stoppt und die Hacke kommt zum Einsatz. Wahl sucht mit der Sonde in den Erdklumpen, hebt einen auf, zerbröselt ihn und hält ein Stück Metall in der Hand.
Er säubert es an der Hose und betrachtet seinen Fund: ein Pfennig von 1900! Danach schüttet er das Loch wieder zu und setzt seinen Weg fort. Diverse Male brummt es, Wahl macht nichts. Er kennt die Töne. Tiefere Töne sind Eisen, höhere deuten auf edlere Metalle hin - aber leider auch auf Kronkorken und derlei. Und so weiß der Experte, dass in 99 Prozent der Fälle Nägel und Schrauben in der Erde liegen. Da reagiert er nicht. Einerseits. Andererseits pult er Teile einer Zahnpastatube aus der Erde. Oder Verschlüsse von Schnapsfläschchen. Oder Zinkblech. Aber dann: "Hier muss was sein!" Es wird spannend. Kurz drauf liegt eine Gürtelschnalle auf seiner flachen Hand. Sie sieht alt aus und ist erstaunlich gut erhalten. "Nickel passiert nichts im Boden", weiß Wahl. Und wie alt ist die wohl? "Das erzählt uns dann das Landesamt", sagt Kopp.
Es verwundert schon: Warum sucht Wahl nicht jenen Acker nebenan ab, auf dem schon Wildschweine "im Einsatz" waren? Da, erklärt er, wurde Kompost verstreut, in dem Reste von Silberpapier und andere metallene Teilchen sind, "da piepst es dauernd".
Und wie oft geht der Sondengänger ohne Fund nach Hause? "Eigentlich fast nie", stellt er fest. Das Suchen ist eine Sucht, man könne kaum aufhören. Spricht’s, konzentriert sich auf die Kopfhörer und zieht weiter einsam seine Bahnen.
- Wer Funde
Wahls sehen möchte: Das Museum des Vereins für Heimatgeschichte (Bürgerhof, Brückenstraße) öffnet jeden dritten Sonntag im Monat von 17 bis 19 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon: (0 64 49) 92
19 39 oder info@katzenfurt-online.de; Info: www.katzenfurt-online.de
Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung vom 25. März 2014