Dorferneuerung Ehringshausen: Ortsrundgang und Diskussionsrunde am 21. Mai
***Für die Zukunft
interessieren
von Jens Lilienbecker
Mit der Zukunftsfrage "Wie stellt Ihr Euch das Leben vor?" wollen die Katzenfurter gezielt junge Bürger und die mittleren Alters ansprechen, denn beide Zielgruppen waren bis jetzt noch nicht bei den zwei örtlichen Veranstaltungen zur Dorfentwicklung dabei. "Viele haben schon resigniert und fühlen sich gegenüber dem Kernort Ehringshausen zurückgesetzt", wurde beklagt. Selbst die Vereine hätten heutzutage Mühe, ihre Mitglieder zu mobilisieren, war eine andere Meinung. Da viele Jugendliche bei der Burschenschaft "Waasklepper" aktiv sind, werden nun zwei Herren gezielt einige Mitglieder des Kirmesvereins zu nächsten Veranstaltung der Dorfentwicklung am 29. Juni einladen. Dann findet das erste gesamtkommunale Forum statt, wo intensiv über die Zukunft der Gesamtgemeinde gesprochen wird. Außerdem sollen Einladungsplakate an den Kindergarten und die Schule verteilt werden, um die Eltern zu interessieren.
Aber zunächst standen am 21. Mai in Katzenfurt die Bundesstraße 277 und die damit verbundenen Probleme auf der Tagesordnung. Ortsvorsteher Dieter Ullrich und 15 Bürgerinnen und Bürger nahmen ihren Ortsteil auf einem Rundgang genauer in Augenschein. Mit dabei waren auch Bürgermeister Jürgen Mock sowie Eva Susanne Götz und Christine Schönheim von der Dorf- und Regionalentwicklung beim Landkreis.
Erster Punkt, der angelaufen wurde, war die Querungshilfe, mit der die Fußgänger vom Dorfplatz auf die gegenüberliegenden Straßenseite der Bundesstraße gelangen können, die vielbefahren mitten durch den Ortsteil führt. Der Bürgersteig drüben ist jedoch mit nur 90 Zentimetern viel zu schmal und für die Fußgänger sehr gefährlich, weil der große Lastwagen ganz dicht am Bordstein und somit auch dicht an den Fußgängern vorbei fahren müssen. Um das Problem zu lösen, wurde vorgeschlagen, mit Hessen Mobil, der zuständigen Landesbehörde für die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, einen Ortstermin zu vereinbaren. Im Vorfeld hatte Jens Lilienbecker bereits mit dem zuständigen Abteilungsleiter Harald Wilke Kontakt aufgenommen. Er hat telefonisch zugesagt, zu einem Extratermin nach Katzenfurt zu kommen.
Ein weiteres Verkehrsproblem gibt es bei der Einmündung der Brückenstraße. Die recht enge Straße erschwert das Abbiegen in die Bundesstraße und vor allem wenn große LKWs hier ankommen, kann es zu Verkehrsstaus kommen. "Ideal wäre an dieser Engstelle ein Kreisel", wurde angeregt, für den freilich das Haus und die Nebengebäude in der Kurve zuvor abgerissen müssten und später auch ein paar Parkplätze entstehen könnten. Die alternative Idee, entlang einer Straßenseite ein Parkverbot einzurichten, würde das Problem nicht lösen, war die Meinung. Für gefährlich halten die Katzenfurter auch den Ortseingang aus Richtung Edingen, weil hier die Autofahrer mit hohem Tempo bis unmittelbar zum Ortseingang fahren und die Abbieger, die 100 Meter vorher in das Gewerbegebiet und zum Supermarkt fahren wollen, in Gefahr bringen. Der Vorschlag hier: Das Ortseingangsschild sollte weiter zurückverlegt oder zumindest eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingerichtet werden. Ärgerlich sei auch, dass die zwei Blitzanlagen. die die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße im Ort kontrollieren sollen, von manchem dreisten Kraftfahrer einfach umfahren werden, weil die eingelassenen Kontaktstreifen nur auf einer Fahrbahn messen. Außerdem werde nur jeweils beim Hineinfahren kontrolliert, so dass manche nach dem Blitzgerät einfach wieder Gas geben, konnte berichtet werden.
Eine weitere Idee betrifft die Streckenführung des Radweges, der von Dillheim nach Edingen durch die Nebenstraßen von Katzenfurt führt. Schöner wäre die Strecke entlang des Mühlgrabens, wo bereits ein asphaltierter Weg ohne Autoverkehr entlangführt, wurde hingewiesen. Damit die Radfahrer gefahrlos die Bundesstraße am Ortsausgang Richtung Dillheim passieren können, sollten die Leitplanken an der Bundesstraße an einer Stelle unterbrochen werden, wurde ergänzt. Als Ärgernis wird gesehen, dass der jetzige Radweg von Autofahrer als Abkürzung genutzt wird. Um das zu verhindern, könnte am Beginn des landwirtschaftlichen Weges, wo der Radweg weiter führt, ein großer Stein oder ein Schranke angebracht werden, wurde gesagt. Problematisch ist auch die Stelle, wo der Talweg in die Bundesstraße mündet. Die roten Pflastersteine, die die Autofahrer vor der Bundesstraße warnen sollen, werden von den Radlern als Weiterführung des Radweges fehlgedeutet und es kann zu Unfällen zwischen Auto- und Radfahrern kommen.
Einen Blick in die fernere Zukunft wagten die Teilnehmer beim Gelände des alten Feuerwehrgebäudes. Da das Gebäude nicht mehr benötigt wird - die Feuerwehr hat schon ein modernes Domizil an anderer Stelle bezogen - und es zudem sanierungsbedürftig ist, könnte hier ein Dorfplatz entstehen, lautete die Vision. "Früher war hier die 'Platt', wo sich das ganze Dorf traf und tüchtig gefeiert wurde", konnte ein älterer Herr berichten.
Auf dem Rundgang wurden auch die evangelische Kirche mit den historischen Fresken im alten Turm und der Friedhof besichtigt. Für letzteren wurde gewünscht, das Dach der Trauerhalle zu verlängern, damit die Trauergäste nicht länger dem Wetter ausgesetzt sind.
Intensiv wurde die Frage diskutiert, was - oder was nach Meinung mancher auch nicht - passiert, wenn Bürger bestimmte Mängel der
Gemeindeverwaltung wie zum Beispiel eine kaputte Straßenlampe melden. Oft erhielte man keine Rückmeldung, wann die vorgetragene Sache erledigt werde, wurde erläutert. Manchmal ist auch nicht klar,
wie die Dinge in der Verwaltung organisiert sind und ablaufen. Der Umgang mit Meldungen ist deshalb ein Thema, das noch einmal gesondert mit der Gemeindeverwaltung
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*** Lesen Sie hierzu den Bericht des Ortsvorstehers über den Termin mit dem Verteter des Straßenbauamts in Dillenburg (hier
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