Besatzung in "Sachsenhausen" 1945
Wussten Sie schon, dass...
…unmittelbar, nachdem die amerikanischen Kampftruppen am 27. März 1945 Katzenfurt überrollt hatten, sämtliche Häuser in „Sachsenhausen“, dem auf der rechten
Dillseite belegenen Ortsteil von Katzenfurt, von den nachrückenden „Besatzern“ beschlagnahmt wurden?
Die dort wohnende Bevölkerung musste binnen weniger Stunden ihre Wohnungen verlassen. Sie fanden im restlichen Dorf auf der anderen Dillseite bei Verwandten und Freunden notdürftig Unterkunft, bis
sie Ende September 1945 wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
In der Zwischenzeit war eine amerikanische Einheit, von Niederlahnstein kommend, hier eingezogen. Die Soldaten führten ein sehr lockeres Leben. Von Niederlahnstein hatten sie Mädchen mitgebracht, mit
denen sie sich vergnügten. Auch willige hiesige „Fräuleins“ fanden ihren Weg zu ihnen. Während einige Soldaten tagsüber am Deutschunterricht im Gast- haus Lotz teilnahmen, jagten die
anderen in den umliegenden Wälder nach Wild.
Auf dem Dreschplatz war eine große mobile Trinkwasser- Aufbereitungsanlage aufgebaut worden, die Tag und Nacht in Betrieb war und streng bewacht wurde. Die Gemeinschafts-küche befand sich in der ehemaligen Gaststätte Lotz (heute Bürgerhof). Im Hause von Eduard Heller (heute Brückenstrasse 16) waren der Stabsarzt und die Offiziere untergebracht. Die Poststelle hatten sie im Hause von Heinrich Löll (heute Brückenstrasse 12) eingerichtet.
Der Bevölkerung gegenüber verhielten sich die meisten Amerikaner freundlich.
Sie erlaubten den ausgewiesenen Bewohnern das zurück- gelassene Vieh zu versorgen sowie ihre Keller, Waschküchen, Ställe und Scheunen weiter zu nutzen. Die Dillbrücke, die von belgischen Soldaten bewacht wurde, konnte jedoch nur mit einem Passagierschein benutzt werden.